Wie man sich (nicht) mit Corona infiziert
oder: Zur Sinnhaftigkeit von Masken
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind eine Reihe an Hygieneregeln in Deutschland und in Bayern eingeführt worden. Alle diese Regeln sollen die Verbreitung von Coronaviren verhindern, also die Übertragung von Viren einer infizierten Person, die ausreichend krankmachende Viren ausscheidet, auf weitere bis dato nicht-infizierte Personen.
Laut den Ausführungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) werden Coronaviren (CoViD-19) über Kontakt-/Schmierinfektion und/oder über Tröpfchen aus den Atemwegen übertragen. Daher wurden die 1,5-Meter- Abstands-Regel und die Vermeidung von körperlichen Kontakten, insbesondere des Händeschüttelns, im öffentlichen Raum verpflichtend eingeführt.
Seit dem 27. April 2020 ist in Bayern das Tragen einer Mund-Nasenschutz-Bedeckung (MNS) in den Geschäften und im öffentlichen Verkehr Pflicht. Ob der MNS die Übertragung von Krankheiten verhindern kann, ist allerdings nicht wirklich belegt. Die MNS-Bedeckungen sind zwar ohne Zweifel in der Lage, Tröpfchen beim Aussprechen, Husten und Niesen etwas zurückzuhalten, aber die sehr viel kleineren Aerosole mitsamt Viren können dennoch die Masken leicht passieren.
Es stellt sich daher die folgende Frage:
Inwieweit sind MNS-Bedeckungen sinnvoll?
Die Übertragung von Viren über Tröpfchen und Aerosole sind von drei wesentlichen Faktoren abhängig:
- Eine infizierte Person, die ausreichend infektiöse Viren ausscheiden kann z. B. über Husten, Niesen, Sprechen,
- ein potentieller Empfänger mit Krankheitsgefährdung (Abwehrschwäche, z. B. Unterkühlung),
- ein Übertragungsweg über Tröpfcheninfektion, darunter fallen auch Aerosole.
Die Diskussion über die Ansteckung mit den sehr viel kleineren Aerosolen ist nicht abgeschlossen, eine Evidenz liegt dazu nicht vor. Masken können Aerosole etwas bremsen, aber nicht verhindern. Es müssen bei diesem Übertragungsweg große Mengen an Viren die potentiellen Empfänger erreichen, was bei kurzweiligen Kontakten (im Geschäft und im freien Raum) eigentlich ausgeschlossen ist. Denn auch bei diesem Übertragungsweg ist die Zeit von 15 Minuten in Indikator um ausreichend Virenlast zu übertragen.
Die Mund-Nasenschutz-Bedeckung ergibt also nur unter den obigen Vorauszusetzungen Sinn und soll dabei den Übertragungsweg stören bzw. abschneiden. Denn eine Infektion ist in der Regel nur dann möglich, wenn der Abstand kleiner als einen Meter sowie die Dauer des Face-to-Face Kontaktes über längere Zeit andauert (> 15Min). Zudem muss der Empfänger eine Krankheitsneigung zu diesem Moment vorweisen. Bei kürzeren Kontaktzeiten ist eine Tröpfcheninfektion zwar nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich.
Der Schutz durch Masken ist daher sehr fraglich. Erstens gibt es sehr wenige ausreichende Kontaktmöglichkeiten mit potentieller Ansteckungsgefahr. Zweitens ist eine Verbreitung von sämtlichen Bakterien und Viren durch die häufigen Mundnaseberührungen über die Hände um ein Vielfaches höher. Dies gilt umso mehr, als die Hände nach dem Abnehmen der Maske kontaminiert sein und nicht unmittelbar gewaschen werden können, da kaum Waschmöglichkeiten vorhanden sind. Masken schützen auch nur dann, wenn diese medizinisch getestet sind und entsprechend den hygienischen Regeln verwendet werden und kurze Tragezeiten mit anschließender Entsorgung/Aufbereitung sichergestellt sind. Eine Filterwirkung ist teilweise nachgewiesen, hat aber unter den oben genannten Punkten keine schützende Bedeutung und schadet unter Umständen sogar.
Sicher kann hingegen empfohlen werden, dass regelmäßiges Händewaschen mit Seife eine sehr effektive Maßnahme ist, um die Keime auf der Hand zu reduzieren und dadurch Übertragungen zu vermeiden. Grundsätzlich sollte man sich nicht ständig mit den Händen an Gesicht, Nase oder Mund berühren, da hier Viren und Bakterien aus den Mundnasenbereich sehr leicht übertragbar sind.
Fazit
Die Einführung der MNS-Bedeckung konnte keinen signifikanten Effekt in der präventiven Wirkung zeigen. Die MNS-Bedeckung birgt die Gefahr in sich, dass die Hände bei häufiger zu beobachtender Gesichtsberührung (Korrektur des Maskensitzes und beim Auf- und Absetzen) mit respiratorischen Keimen kontaminiert werden. Die Wahrscheinlichkeit, überhaupt einen Virenausscheider (Person mit ausreichend vielen krankmachenden Viren), anzutreffen, ist selbst bei einer Inzidenz von 200 Testpositiven auf 100.000 Menschen sehr gering (0,2 bis 0,001%).
Wie in der Grafik dargestellt, ist die präventive Wirkung die Mund-Nasenschutzbedeckung in der Pandemiebekämpfung für uns nicht belegbar. Der senkrechte grüne Pfeil zeigt die Einführung der Maske am 27.04.20202, der waagrechte Pfeil die Dauer. Über die ganze Zeit waren Masken Pflicht, haben aber den erneuten Zuwachs im Herbst an neuen positiven Fällen nicht verhindern können. Dennoch wird diese Maßnahme subjektiv als wichtigstes Dogma in der Pandemie mit allen Mitteln repressiv eingefordert.
Quellen:
https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/uebertragungswege/troepfcheninfektion.html
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/a-1174-6591
https://academic.oup.com/cid/article/31/2/590/299582 [L1]
https://academic.oup.com/cid/article/31/2/590/299582 [L2]
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1174-6591
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/a-1174-6591
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/a-1174-6591#N67601
https://msphere.asm.org/content/5/5/e00637-20
https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/69/wr/mm6940a2.htm