Sterbezahlen und ihre Tücken
Seit Beginn der Pandemie wird die Bevölkerung mit Zahlen konfrontiert und der Anschein erweckt, wir hätten es mit einer besonders schwerwiegenden Pandemie zu tun, die überproportional Todesopfer aufgrund der Viruserkrankung CoViD-19 einfordert. Hierzu wurden zu Beginn der Pandemie Szenarien von gefüllten Krematorien und jeder Menge Leichentransporte aus Bergamo/Italien und später aus New York in den Leitmedien gezeigt.
Wir wollen in diesem Artikel der Frage nachgehen, ob die vom RKI bzw. von den Leitmedien verwendete Daten hinreichend aufbereitet und bereinigt wurden um ein objektives Bild der Letalität von CoViD-19 und somit der realen Gefährdung darzustellen.
In einem anderen Artikel [hier] haben wir bereits die Übersterblichkeit dargestellt und aufzeigen können, dass wir bisher keine Übersterblichkeit bzw. kaum beobachtbare Abweichungen verzeichnen können.
Nun wollen wir feststellen:
- Wie ist die normale Sterbeverteilung in Deutschland, gemessen anhand der letzten Jahre und Altersverteilung?
- Wie wirkt sich die Pandemie auf die Sterbewahrscheinlichkeit durch CoViD-19 in Deutschland aus?
Die relative Sterbewahrscheinlichkeit
In Deutschland bewegt sich die normale Sterberate pro Jahr um rund 1 – 1,2 % gemessen an der Gesamtbevölkerung. Die Gesamtbevölkerung hat seit 2012 in den letzten 10 Jahren einen Zuwachs von rund drei Millionen Bürgern verzeichnen können. Dies liegt unter anderem an den geburtenstarken Jahrgängen, an Zuwanderung und besserer Lebenserwartung. Alleine von diesem Hintergrund ausgehend ist eine Steigerung der Sterbezahlen zu erwarten.
Im Jahr 2012 konnten bei den über 60jährigen laut statistischem Bundesamt 21,4 Millionen Menschen in Deutschland festgestellt werden, bis zum Jahr 2020 wuchs diese Bevölkerungsgruppe auf 23,7 Millionen Menschen an. Daraus resultiert ein Zugewinn von 2,3 Millionen Menschen bei den über 60-Jährigen. Die Sterbewahrscheinlichkeit dieser Bevölkerungsgruppe muss hierzu noch etwas differenziert werden. Je älter die Bevölkerungsdekade ist um so mehr ist die zu erwartende Sterbewahrscheinlichkeit. Wir stellen für diesen Artikel die Altersgruppen (60-59; 70-79; 80-89 und 90 bis x) dar, weil hier der größte Anteil der verstorbenen Menschen an und mit Corona liegt. Der Mittelwert aller Coronatodesfälle (mit und an CoViD-19 verstorben) liegt bei 81 Jahren, siehe Grafik – Todesfälle mit Coronavirus. Dieser Wert liegt rein statistisch in etwa der normalen durchschnittlichen Lebenserwartung, auch in Jahren vor Corona.
In einem weiteren Schritt stellen wir diese Altersgruppen in der prozentualen Sterbehäufigkeit ab 2012 dar. Alle diese Daten können relativ einfach aus dem Statistischen Bundesamt gewonnen werden. Somit ist die „relative Sterbewahrscheinlichkeit“ genauer zu ermitteln, weil sich diese Bevölkerungsanteile in den letzten 10 Jahren angestiegen sind und diese Zahlen hierzu besser in Bezug gesetzt werden können.
Ein überraschendes Ergebnis
Nun wäre zu erwarten, dass im Vergleich der oben gezeigten Grafik (Todesfälle mit Corona) die jeweilige Altersgruppe im Jahr 2020 ansteigen müsste, was aber hier nicht belegt werden kann. Es werden nur die Vorjahreswerte erreicht und teilweise sogar unterschritten.
Fazit:
Wir können bisher keinen allgemeinen Anstieg der Sterbefälle und im speziellen bei den vulnerablen Altersgruppen feststellen.
Wir stellen uns die Frage: warum steigen nicht in den älteren Altersgruppen die Sterbefälle trotz der großen Anzahl von Coronatoten an?
Quellen