Epidemien früher und heute

Wie hat die Regierung bei früheren Epidemien gehandelt?

Schweinegrippe-Pandemie im Jahr 2009

Im Mai 2009 ändert die WHO ihre Pandemie-Definition, streicht den schweren Krankheitsverlauf. Dadurch kann sie wenige Woche später die höchste Pandemie-Stufe ausrufen. Als Ergebnis kauft unsere Regierung 50 Millionen Dosen eines wenig getesteten Impfstoffes und muss dann die meisten entsorgen. Die Grippesaison erweist sich schließlich als mild. Die neue Pandemie-Definition der WHO aber gilt bis heute, ohne Kritik durch unsere Regierung.

EHEC-Ausbruch im Jahr 2011

Weil unter den Erkrankten viele Vegetarier sind, warnt unsere Regierung vor dem Verzehr deutschen Gemüses. Danach trifft es spanische Gurken, niedersächsische Bio-Sprossen und ägyptische Bockshornklee-Samen. Die Auswirkung auf die Produzenten ist enorm und es folgen diplomatische Spannungen. Der Ursprung des Ausbruchs ist bis heute unklar.

Ebola-Epidemie in Westafrika im Jahr 2014

Die WHO handelt zu spät. Dann interpretiert sie die geographische Ausbreitung als exponentielles Wachstum. Und das, obwohl die Übertragung ausschließlich erfolgt über direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Beendet wird die Epidemie durch einheimische Einsatzkräfte und Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen. Die WHO jedoch setzt auf einen Impfstoff, obwohl der Erreger sich schnell verändert und verschiedene Tierarten als Wirt hat. Von unserer Regierung kommt keine Kritik. 

BSE-Problem

Als letztes Land beendet die deutsche Regierung im Jahr 2015 das regelmäßige Testen aller Rinder auf BSE. Schon zwei Jahre zuvor war das entsprechende EU-Gesetz aufgehoben worden. Und bereits 15 Jahre zuvor war klar, dass für Menschen kaum Gefahr besteht. Dennoch, wird auch nur ein einziges Rind positiv getestet, vernichtet man die ganze Herde. Manch betroffener Landwirt begeht Selbstmord.

Quelle: Bhakdi, Sucharit und Reiss, Karina, „Schreckgespenst Infektionen, Mythen, Wahn und Wirklichkeit“, Goldegg Verlag, Berlin, 2016.